Eiweißarme Ernährung bei Nierenversagen und Co.

eiweißarme Ernährung

Die bohnenförmigen Nieren sind das bedeutendste Ausscheidungsorgan unseres Körpers. Sie regulieren den Wasserhaushalt, filtern Giftstoffe und scheiden diese mit dem Urin aus. Eine Schädigung dieses Organs bringt weitreichende Folgen mit sich. Die Funktionsstörungen können sich u.a. auf das Herz, die Lunge und das Gehirn auswirken.

Ob die Funktionsverluste schnell oder schleichend über Jahre auftreten, ist je nach Ursache unterschiedlich. Werden sie jedoch rechtzeitig erkannt und behandelt, kann die Nieren­funktion wieder ganz hergestellt oder eine Verschlech­terung aufgehalten werden.

ArztSind allerdings mehr als 50 Prozent des Nierengewebes betroffen, ist eine volle Funktionstüchtigkeit nicht mehr gegeben. Medikamente und andere Behandlungsmethoden unterstützen oder übernehmen dann die fehlenden Funktionen.

ab 50 % Gewebeschaden: volle Funktion nicht mehr gewährleistet

Nierenerkrankungen: Welche gibt es?

Hierbei handelt es sich um verschiedene Erkrankungen, die eine Entzündung der kleinsten Filtereinheiten (Glomeruli) bedingen. Diese bilden etwa 180 Liter Primärharn am Tag, welcher durch weitere Filterung zum eigentlichen Urin umgewandelt und konzentriert wird. Sind die Nieren Ursache der Erkrankung, wird sie als primäre Glomerulonephritis bezeichnet. Ist sie durch Krankheiten außerhalb der Nieren bedingt, handelt es sich um eine sekundäre Glomerulonephritis. Weiterhin wird je nach Verlaufsform die Glomerulonephritis in akut und chronisch unterteilt.
Die Pyelonephritis zählt zu den oberen Harnwegsinfekten. Die Erkrankung tritt häufiger bei Mädchen und Frauen, im höheren Alter häufiger bei Männern auf. Die Nierenbeckenentzündung löst in der akuten Phase einige belastende Beschwerden aus: schmerzhafter und häufiger Harndrang, hohes Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Rücken- und Flankenschmerzen. Ist der Harnabfluss durch Nierensteine oder anderem gestört, begünstigt dies eine Nierenbeckenentzündung. Bestehen diese Störungen über einen längeren Zeitraum, kann aus der akuten Entzündung eine chronische werden.
Gefäßveränderungen werden meist durch Arteriosklerose, Verstopfungen durch Blutgerinnsel oder Entzündungen ausgelöst. Diese Veränderungen können wiederum die Nierenfunktion beeinträchtigen. Je nachdem ob die Ursache gut beseitigt, lediglich gelindert werden kann oder nicht zu beheben ist, bleibt auch die gestörte Nierenfunktion bestehen oder nicht. Kommt es zu einem Gefäßverschluss, wird das dahinterliegende Nierengewebe nicht mehr ausreichend durchblutet und stirbt ab.
Die Nieren filtern neben anderen Stoffen auch Medikamente und deren Abbauprodukte aus dem Blut. Einige dieser Stoffe können das Nierengewebe angreifen und dessen Funktion schädigen. Zum einen zählt dazu die regelmäßige Einnahme von freiverkäuflichen Schmerzmitteln und nichtsteroidalen Antirheumatika über einen längeren Zeitraum. Liegen im Vorfeld bereits Nierenschädigungen vor, können diese Mittel Nierenversagen auslösen. Zum anderen gibt es Medikamente, die bereits bei einer weniger häufigen Einnahme zu einem akuten Nierenversagen führen können. Dazu zählen u.a. bestimmte Antibiotika oder Chemotherapeutika. Solche Substanzen schädigen direkt die Nierenzellen oder verschlechtern die Durchblutung des Gewebes und fördern somit das Absterben von Zellen. Diese Reaktionen sind jedoch nicht für jedes Mittel zutreffend und auch von Patient zu Patient unterschiedlich. Eine entsprechende Überwachung der Therapie mit solchen Mitteln ist demnach erforderlich.
Die Häufigkeit von Nieren- und Harnleitersteinen nimmt in den westlichen Ländern zu. Mittlerweile sind etwa 5 Prozent der Menschen betroffen, wobei Männer doppelt so häufig erkranken als Frauen. In Deutschland ist jeder siebte mindestens einmal von Nierensteinen betroffen. Grund für diesen Anstieg ist die eiweißreiche Ernährung der Wohlstandsgesellschaften, welche die Ausscheidung von Calciumsalzen und Harnsäure über die Nieren steigert. Diese Stoffe sammeln sich im Urin, bilden Kristalle und können sich zu Steinen entwickeln. Nierensteine sind keinesfalls zu unterschätzen. Unbehandelt können sie Harnwegsinfektionen und schlimmstenfalls Nierenversagen auslösen. Neben der Ernährung sind Stoffwechselstörungen, genetische Veranlagung, Harnwegsinfekte, Abflussbehinderungen, Flüssigkeits- und Bewegungsmangel weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Nieren- und Harnleitersteinen.
Die Niereninsuffizienz beschreibt den Funktionsverlust der Nieren. Dieser kann akut in kürzester Zeit, oder chronisch über Jahre hinweg langsam fortschreitend auftreten. Als Folge der Insuffizienz werden Giftstoffe und Wasser nicht mehr genügend gefiltert und ausgeschieden, und sammeln sich folglich im Körper an. Ohne eine zeitnahe Therapie ist das Nierenversagen lebensgefährlich.

Je nach Ursache kann ein akutes Nierenversagen gut behandelt werden, sodass die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit gut möglich ist. Zu den Ursachen zählen u.a. Verbrennungen, schwere Infektionen, Komplikationen von Operationen und Harnabflussstörungen. Bei schweren Erkrankungen, wie beispielsweise einer Blutvergiftung, kann akutes Nierenversagen als Teil des sogenannten Multiorganversagens auftreten. Dieses ist höchst lebensgefährdend.

Chronisches Nierenversagen ist meist durch den Untergang von Nierengewebe infolge anderer Erkrankungen oder bestimmter Lebensumstände bedingt. Zu den häufigsten Ursachen zählen Diabetes mellitus, Nierenentzündungen, Bluthochdruck und eine langzeitige Einnahme von Schmerzmitteln. Je nach Schweregrad wird das chronische Nierenversagen in vier Stadien eingeteilt. Als primäres Bestimmungsmaß dafür dient die Glomuläre Filtrationsrate, kurz GFR. Dieser Wert gibt an, wie gut harnpflichtige Stoffe (u.a. Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure) von den Nieren ausgeschieden werden. Je niedriger der Wert, desto schlechter ist die Nierenfunktion. Im Stadium I sind die harnpflichtigen Stoffe im Blut noch nicht über Normal. Jedoch kann bereits vermehrt Eiweiß mit dem Urin ausgeschieden werden. Eine Diagnose in diesem Stadium ist meist ein Zufallsbefund. Stadium IV beschreibt den Fall des totalen Ausfalls der Nieren, eine terminale Niereninsuffizienz. Hierbei müssen schnellstmöglich gegensteuernde Maßnahmen unternommen werden, um eine Vergiftung mit harnpflichtigen Stoffen zu vermeiden.

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Zahlen und Fakten für Deutschland

Wissenschaftler schätzen, dass vier bis sechs Millionen Menschen in Deutschland eine eingeschränkte Nierenfunktion haben. Die große Spanne basiert darauf, dass viele Fälle nicht entdeckt werden. Anfangs machen Nierenerkrankungen häufig keine Beschwerden und bleiben somit unerkannt.

Etwa 14.100 Nierenpatienten jährlich entwickeln eine terminale Nieren­insuffizienz, also eine derartige Schädigung, die nur mittels einer Nieren­ersatz­therapie (Dialyse, Transplantation) ausgeglichen werden kann.

Etwa 80.000 Nieren-Patienten werden langfristig mit einer Dialyse behandelt und etwa 25.000 leben mit einem funktionierenden Nieren­trans­plantat. Die Dialysetherapie kostet rund 40.000 € jährlich, eine Transplantation etwa 18.000 €. Die Kosten werden von den Krankenversicherungen übernommen.

Ursachen des terminalen Nierenversagens

Dialyse: Funktion und Verfahren

InformationWenn infolge verschiedener Erkrankungen die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Gift- und andere harnpflichtige Stoffe (ausrei­chend) aus dem Blut zu filtern, übernimmt dies eine „künstliche Niere“ – die Dialyse. Sie ermöglicht es, dass die abnehmende Leistungs­fähigkeit erhalten bleibt und Folge­beschwer­den wie u.a. Müdigkeit und Bluthochdruck minimiert werden. Trotz der hohen Effektivität einer Dialyse kann sie die Nierenfunktion nicht vollständig ersetzen. Die Folgen von Nierenerkrankungen wie u.a. Herzerkrankungen und Knochenschäden können nicht verhindert, jedoch durch ein optimiertes Dialyseverfahren und zusätzlichen Medikamenten vermindert oder verzögert werden.

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Hämodialyse

Bei der Hämodialyse wird das Blut des Patienten durch eine Maschine mit Filtern, sogenannte Membranen, geleitet. Diese filtern kleine Substanzen wie Elektrolyte, Harnstoff und Kreatinin sowie überschüssige Flüssigkeit. Größere Substanzen wie Eiweiß, Fett und Blutzellen werden hingegen nicht gefiltert und verbleiben im Blut. Regulär wird diese Form der Dialyse dreimal pro Woche für jeweils vier bis fünf Stunden durchgeführt.

Peritonealdialyse, Bauchfelldialyse

Das gut durchblutete Bauchfell dient bei dieser Dialyseform als natürliche Membran. Der Patient kann selbst mittels eines Katheters die Spüllösung in seinen Bauchraum füllen. Dort verbleibt sie für vier bis fünf Stunden. Die zu filternden Stoffe treten aus dem Blut durch das Bauchfell in die Spüllösung über. Sind genügend Stoffe übergetreten, wird die Spüllösung über den Katheter abgelassen und frische Spüllösung wieder eingeleitet. Etwa alle sechs Wochen muss der Patient zur Kontrolle in ein Dialysezentrum.

Die kontinuierliche und schonende Bauchfelldialyse kommt den Funktionen der Nieren sehr nah. Die Nebenwirkungen fallen entsprechend geringer aus als bei einer Hämodialyse. Der Dauerkatheter birgt jedoch ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Entzündungen. Weiterhin erfordert diese Behandlung ein hohes Maß an Selbstdisziplin des Patienten.

Gesunde Ernährung bei erkrankten Nieren

Die Empfehlungen für eine gesunde Ernährung bei Nierenerkrankungen sind je nach Erkrankung und deren Ausprägung unterschiedlich. Allen Empfehlungen ist jedoch gemein, dass sie die Nieren entlasten und ein Voranschreiten oder Wiederkehren der Erkrankung verhindern sollen.

Glomerulonephritis

Icon-Apfel_V2Bei einer akuten oder chronischen Glomerulonephritis ist eine Einschränkung von Eiweiß, Natrium und zum Teil Flüssigkeit notwendig. Bei der akuten Verlaufsform wird während der Genesung die Zufuhr von Eiweiß, Natrium und Flüssigkeit wieder auf Normalniveau gesteigert. Bei der chronischen Form sollte die Eiweißaufnahme möglichst frühzeitig verringert werden. Untersuchungen zeigten dahingehend, dass das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz verlangsamt wird. Bei Bestehen von Bluthochdruck oder Wasseransammlungen im Körper (Ödemen) ist die Natriumzufuhr ebenfalls einzuschränken.

Nierensteine

Die Ernährung bei Nierensteinen ist von deren Zusammensetzung abhängig. Bei der Behandlung zur Entfernung der Steine sollte möglichst versucht werden, diese aufzufangen. Dadurch kann die Zusammensetzung bestimmt und durch gezielte Maßnahmen verhindert werden, dass diese erneut auftreten. Grundsätzlich ist bei Nierensteinen jedoch wichtig, dass Sie viel trinken. Weiterhin ist eine kochsalzarme, ballaststoff- und vitaminreiche Ernährung, die überwiegend vegetarisch gestaltet ist, empfohlen. Die Eiweißaufnahme sollte maximal bei 1 g je kg Körpergewicht liegen, die Kalziumaufnahme 1.000 mg am Tag nicht überschreiten. Koffeinhaltige Getränke, Alkohol und Fruchtsäfte sollten nur selten und in Maßen getrunken werden. Je nach Zusammensetzung der Steine sind weitere Aspekte zu beachten:

Harnsäuresteine harnalkalisierende Getränke (natriumarme Mineralwässer mit über 1.500 mg/l Bicarbonat, Zitrussäfte); alkalisierende Kost (Kartoffeln, Mehlspeisen, Gemüse, Früchte); purinarme Ernährung
Calciumoxalatsteine wenig Milch und Milchprodukte; wenig Oxalat (wenig Spinat, Rhabarber, Rote Bete, Zitrusfrüchte, Nüsse, Kakao, Schokolade); magnesiumhaltige Lebensmittel (Kartoffeln, Reis, Haferflocken, magnesiumhaltige Mineralwässer)
Kalziumphosphatsteine wenig Milch und Milchprodukte, Mineralwasser, Bohnenkaffee, konservierte Fruchtsäfte und konservierte Zitrusfrüchte
Zystinsteine 3 bis 4 l Flüssigkeit am Tag; harnalkalisierende Getränke; eiweißarme Ernährung < 0,8 g/kg Körpergewicht
Infekt-/Struvitsteine harnneutrale oder -ansäuernde Getränke (ungesüßter Tee, verdünnte Obstsäfte, Preiselbeer-, Apfelsaft); keine ausschließlich vegetarische Ernährung; bei akuten Infekten keine phosphatreichen Lebensmittel (Hart- und Schnittkäse, Innereien, Fleisch, Fisch, getrocknete Hülsenfrüchte, Kakao, Nüsse)
Xanthinsteine viel trinken; harnalkalisierende Getränke und Kost; purinarme Kost; eiweißarm

Niereninsuffizienz

Die Ernährung bei einer akuten Niereninsuffizienz richtet sich nach den Symptomen. Wird nur wenig (Oligurie) oder kein (Anurie) Urin ausgeschieden, sollte wenig Flüssigkeit aufgenommen werden, um Wasseransammlungen im Körper zu vermeiden. Wird hingegen viel Urin ausgeschieden (Polyurie) sollte entsprechend viel Flüssigkeit aufgenommen werden. Zudem ist eine ausreichende Energieversorgung zu gewährleisten. Bei den Eiweißen ist darauf zu achten, dass genügend lebensnotwendige Aminosäuren aufgenommen werden. Zum Ausgleich der Elektrolytwerte kann eine (streng) reduzierte Kalium- und Natriumaufnahme notwendig werden.

Stadium I 0,8 g Eiweiß je kg Körpergewicht; vegetarische Ernährung
Stadium II bis 0,6 g Eiweiß je kg Körpergewicht; vegetarische Ernährung
Stadium III bis maximal 0,45 g Eiweiß je kg Körpergewicht; vegetarische Ernährung mit hoher biologischer Wertigkeit (“Kartoffel-Ei-Diät”, “Schwedendiät” u.a.); eiweißarme Ersatzprodukte (Mehl, Brot, Nudeln etc.); Flüssigkeitszufuhr je nach Urinmenge; energiereich (mindestens 35 kcal je kg Körpergewicht)
Stadium IV keine natürliche Nahrungsaufnahme; Ernährung über die Blutbahn (parenteral)

Bei einer chronischen Niereninsuffizienz richten sich die Ernährungsempfehlungen nach dem jeweiligen Stadium und vorhandenen Symptomen. Mit zunehmender Verschlechterung der Nierenfunktion sinkt auch die tolerierbare Eiweißmenge, die aufgenommen werden kann. Begleiterscheinungen wie u.a. Oligurie, Anurie, Bluthochdruck und Ödeme, werden weitere Maßnahmen notwendig.

Elektrolyte

Die Natriumzufuhr ist bei bestehendem Bluthochdruck oder Wasseransammlungen (Ödemen) im Körper zu reduzieren.

Phosphate sammeln sich im Rahmen einer Niereninsuffizienz vermehrt im Blut an.
Um dies zu vermeiden oder zu verringern, sollten phosphatreiche Lebensmittel vermieden werden.
Dazu zählen: Hart-, Schnitt- und Schmelzkäse, Innereien, Fleisch, Fisch, getrocknete Hülsenfrüchte, Kakao, Nüsse.
Durch die verminderte Eiweißaufnahme ist jedoch bereits ein wichtiger Beitrag geleistet.

Sind die Kaliumwerte im Blut erhöht, ist auch hier eine (starke) Einschränkung erforderlich. Die Besonderheit hier besteht darin, dass das für gewöhnlich gesunde Obst und Gemüse ebenfalls zu meiden wäre. Kaliumreiche Lebensmittel sind:

  • Obst, Gemüse, Kartoffeln, Säfte, Trockenfrüchte, Pilze
  • Nüsse, Marzipan, Schokolade
  • Milch, Joghurt
  • Fleisch, Geflügel, Fisch
  • Hülsenfrüchte
  • Tomatenmark, Ketchup
  • Fertigerzeugnisse aus Kartoffeln
  • Kochsalzersatz auf Kaliumbasis
  • Wein, Sekt

Diese Liste schränkt die Wahl von Lebensmitteln stark ein. Doch gibt es vor allem beim Obst und Gemüse Möglichkeiten den Kaliumgehalt zu verringern.

Tipps und Tricks für die Küche:Tipp

  • Schneiden Sie Kartoffeln, Gemüse und Obst klein und wässern Sie es über Nacht in der 10-fachen Menge Wasser. Weiter sollten Sie im Anschluss das Kochwasser mehrmals wechseln und zuletzt weggießen.
  • Mischen Sie Milch mit Sahne bei Rezepten, denen Sie Milch hinzufügen sollen.
  • Schmoren Sie vorwiegend Ihr Fleisch und gießen Sie im Anschluss den Sud weg.

Vor allem das Wässern von Obst und Gemüse bringt starke geschmackliche Veränderungen mit sich. Lassen Sie sich am besten von anerkannten Diätassistenten oder Ernährungswissenschaftlern beraten.

Dialyse

Ob mit oder ohne Dialyse – die Flüssig­keits­zufuhr sollte bei Nierenerkrankten nicht zu hoch sein. Um Nierenschwellungen und Wasseransammlungen in Lunge und Gehirn zu vermeiden gilt für Dialysepatienten:

Urinvolumen des Vortages + 500 ml
= Trinkmenge

Achten Sie zwischen den Dialysebehandlungen darauf, nicht mehr als 1 kg Gewicht zuzu­nehmen. Ist dies der Fall, muss die Trinkmenge weiter reduziert werden. Neben der Flüssigkeitsmenge sind weitere Nährstoffe zu berücksichtigen. Hier bestehen jedoch Unterschiede bei den Dialysemethoden.

Hämodialyse Peritonealdialyse
Eiweiß 1,0 bis 1,2 g Eiweiß je kg Körpergewicht am Tag; möglichst biologisch hochwertiges Eiweiß 1,2 bis 1,5 g Eiweiß je kg Körpergewicht am Tag; biologisch hochwertiges Eiweiß
Natrium < 6 g Kochsalz am Tag Einschränkung nicht notwendig, da die Peritonealdialyse diese filtert.
Kalium < 2 g Kalium am Tag; kaliumreiche Lebensmittel meiden
Phosphat 1,0 bis 1,2 g am Tag; phosphatreiche Lebensmittel möglichst meiden; um Eiweißbedarf decken zu können, sind Phosphatbinder meist notwendig 1,0 bis 1,2 g am Tag; phosphatreiche Lebensmittel möglichst meiden; um Eiweißbedarf decken zu können, sind Phosphatbinder meist notwendig

Gesunde Rezepte für Nierenerkrankte

Kartoffel-Ei-Diät

Klassisches Senfei

Zutaten für 4 Portionen

1,2 kg Kartoffeln
(vorwiegend festkochend)
8 Eier, Größe M
500 ml Wasser
500 ml Vollmilch
60 g Butter
60 g eiweißarmes Mehl
8 TL Senf
Pfeffer

Zubereitung

  1. Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. In kochendes Wasser geben und bei mittlerer Hitze etwa 15 bis 20 Minuten garen und abgießen. Währenddessen die Eier nach Belieben weich oder hart kochen.
  2. kartoffelnWasser und Vollmilch in einem Messbecher verrühren. Butter in einen Topf geben und auflösen lassen. Wenn diese Blasen wirft, das Mehl sturzartig hinzugeben und gut mit einem Schneebesen verrühren. Kurz „abbrennen“, sodass sich ein leichter Film auf dem Topfboden und am Rand bildet. Unter Rühren nun das Wasser-Milch-Gemisch hinzu gießen und aufkochen lassen. Die Kochplatte ausschalten (bei einem Gasherd auf geringe Stufe einstellen) und den Senf unter die Soße rühren. Mit Pfeffer abschmecken.
  3. Die Eier schälen und mit den Kartoffeln auf Tellern anrichten. Mit der Soße übergießen und servieren.

Nährwert pro Portion:
651 kcal, 25 g Eiweiß, 29 g Fett, 68 g Kohlenhydrate, 442 mg Natrium, 1.543 mg Kalium

Natriumarm

Hähnchenkeule mit Gemüse und Zitronensoße

Zutaten für 4 Portionen
120 g Möhren
110 g Zwiebeln
120 g Kartoffeln
2 Knoblauchzehen
1 Zitrone
4 Hähnchenkeulen
Pfeffer
2 EL Olivenöl
200 ml Gemüsebrühe
Petersilie, frisch

Zubereitung

  1. Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln und Knoblauchzehen schälen und in Würfel schneiden. Zitrone schälen und in Scheiben schneiden.
  2. Icon_ThumbUp_V1Hähnchenkeulen pfeffern, Olivenöl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen. Die Hähnchenkeulen von beiden Seiten auf mittlerer Stufe anbraten, herausnehmen und beiseite stellen.
  3. Möhren, Zwiebeln und Knoblauch in die Pfanne geben und anbraten. Kartoffeln und Zitronenscheiben hinzugeben und mit der Gemüsebrühe auffüllen.
  4. Die Hähnchenkeulen hinzugeben und bei niedriger Stufe etwa 25 Minuten köcheln lassen. Ist das Fleisch weich, die Keulen herausnehmen und warm beiseite stellen.
  5. Zitronenscheiben herausnehmen und den Sud aufkochen lassen. Petersilie waschen, trocken schütteln und hacken.
  6. Hähnchenkeulen auf Tellern anrichten, mit der Gemüsesoße begießen und mit der gehackten Petersilie bestreuen.

Nährwert pro Portion: 356 kcal, 28 g Eiweiß, 23 g Fett, 8 g Kohlenhydrate,
293 mg Natrium, 628 mg Kalium

Kaliumarm

Wirsing-Bandnudeln mit Austernpilzen

Zutaten für 4 Portionen
200 g Bandnudeln
320 g Wirsing
120 g Austernpilze
120 g Paprika, rot
3 EL Rapsöl
200 ml Hühnerbrühe
Koriander, frisch
20 ml Limettensaft
20 ml Sojasoße

Zubereitung

  1. AusternpilzeBandnudeln nach Packungsanweisung ohne Zugabe von Salz zubereiten und abgießen.
  2. Wirsing waschen, Strunk und dicke Rippen entfernen. Austernpilze putzen. Beides in Streifen schneiden. Wasser zum Kochen bringen, Wirsing hinzugeben und etwa 3 Minuten blanchieren. In ein Sieb geben und kalt abschrecken. Paprika waschen, putzen und fein würfeln. Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Austernpilze hinzugeben und etwa 1 Minute unter Wenden anbraten, herausnehmen. Wirsing und Paprika in die Pfanne geben und etwa 4 bis 5 Minuten anbraten. Pilze wieder hinzufügen.
  3. Mit der Hühnerbrühe ablöschen. Bandnudeln hinzugeben und unterheben.
  4. Koriander waschen, trocken schütteln und Blätter abpflücken. Zusammen mit dem Limettensaft und der Sojasoße verrühren. Das Pfannengericht kurz aufkochen lassen und währenddessen mit der Koriandersoße abschmecken.

Nährwert pro Portion: 352 kcal, 13 g Eiweiß, 14 g Fett, 41 g Kohlenhydrate,
161 mg Natrium, 456 mg Kalium

Hilfe und Informationen bei Nierenerkrankungen

Die folgend aufgeführten Vereine und Verbände können Ihnen bei Fragen zu Ihrer Erkrankung weiterhelfen.