Gesetzliche Krankenversicherung für Rentner (KVdR)

Als Rentner in Deutschland sind Sie in der Regel über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) abgesichert. Doch wie genau funktioniert das System für Rentner? Welche Kosten kommen auf Sie zu, und welche Optionen haben Sie? Bei uns erfahren Sie alles Wissenswerte aktuell, verständlich und übersichtlich.

Pflichtversicherung in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR)

Insbesondere im Rentenalter ist ein umfassender Versicherungsschutz durch eine Krankenversicherung unbedingt notwendig, da bei den meisten Senioren eine ärztliche Behandlung deutlich öfter notwendig wird, als in jungen Jahren. Als Rentner sind Sie in der Regel in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) pflichtversichert. Voraussetzung dafür ist, dass Sie während der zweiten Hälfte Ihres Erwerbslebens mindestens 90 % gesetzlich krankenversichert waren. Diese sogenannte Vorversicherungszeit ist entscheidend, um von den günstigen Konditionen der KVdR zu profitieren. Sollten Sie diese Voraussetzung nicht erfüllen, können Sie sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichern oder auf eine private Krankenversicherung (PKV) ausweichen.

So setzen sich Ihre Beiträge als Rentner zusammen

Die Beiträge zur Krankenversicherung hängen von Ihrem Einkommen ab und setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen:

Der allgemeine Beitragssatz

Der allgemeine Beitragssatz liegt auch 2025 bei 14,6 % und gilt einheitlich für alle gesetzlichen Krankenkassen.

Zusatzbeitrag: Unterschiede zwischen den Krankenkassen

Jede Krankenkasse erhebt zusätzlich einen individuellen Zusatzbeitrag. Im Jahr 2025 beträgt der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2,5 %, kann jedoch je nach Krankenkasse variieren. Auf unserer Seite finden Sie eine Übersicht der aktuellen Zusatzbeiträge 2025 oder als Vergleich der Zusatzbeiträge der Krankenkassen hier: Zusatzbeitrag der Krankenkassen

💡 Hinweis: Der Rentenversicherungsträger übernimmt die Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes sowie des Zusatzbeitrags – allerdings nur für Ihre gesetzliche Rente. 

Weitere beitragspflichtige Einkünfte

Neben Ihrer gesetzlichen Rente werden auch andere Einkünfte wie Betriebsrenten, Mieteinnahmen oder Kapitaleinkünfte mit dem vollen Beitragssatz (inklusive Zusatzbeitrag) belastet. Für diese Einkünfte müssen Sie die Beiträge vollständig selbst tragen.

Pflegeversicherung: Was Rentner wissen sollten

Zusätzlich zur Krankenversicherung zahlen Rentner Beiträge zur Pflegeversicherung. Diese wurden zuletzt erhöht:

  • Beitragssatz 2025: 3,6 %
  • Kinderlose zahlen mehr: Ein Zuschlag von 0,6 % führt zu einem Gesamtbeitrag von 4,2 % für kinderlose Versicherte.

💡 Anders als bei der Krankenversicherung übernimmt der Rentenversicherungsträger hier keinen Anteil – die Pflegeversicherungsbeiträge zahlen Sie allein.

Beitragsbemessungsgrenze und Mindestbemessungsgrundlage

Ihre Beiträge richten sich nach Ihrem Einkommen – allerdings nur bis zur sogenannten Beitragsbemessungsgrenze. Einkommen oberhalb dieser Grenze bleibt beitragsfrei.

  • Beitragsbemessungsgrenze 2025: monatlich 5.512,50 €, jährlich 66.150 €.
  • Mindestbemessungsgrundlage für freiwillig Versicherte: monatlich 1.248,33 €.

💡 Beispielrechnung: Liegt Ihre gesetzliche Rente bei 1.500 €, zahlen Sie darauf den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 % plus den Zusatzbeitrag Ihrer Krankenkasse.

Freiwillige Versicherung in der GKV: Eine Alternative zur KVdR

Wenn Sie die Vorversicherungszeit für die KVdR nicht erfüllen, können Sie sich freiwillig in der GKV versichern. Die Beitragssätze bleiben gleich – allerdings übernimmt der Rentenversicherungsträger hier keinen Anteil an Ihren Kosten.

Private Krankenversicherung (PKV): Vor- und Nachteile im Alter

Für manche Rentner kann die private Krankenversicherung eine Option sein – insbesondere dann, wenn sie bereits während ihres Erwerbslebens privat versichert waren.

Vorteile:

  • Individuelle Tarife und Leistungen
  • Möglichkeit zur Beitragsrückerstattung

Nachteile:

  • Hohe Kosten im Alter
  • Keine Beitragsbeteiligung durch den Rentenversicherungsträger

💡 Ein Wechsel zurück in die GKV ist für privat versicherte Rentner oft schwierig oder unmöglich.

Serviceangebote für Senioren

Wer eine Kur in Anspruch nehmen möchte, für den gilt: Sofern eine ärztliche Notwendigkeit nachgewiesen wurde, übernimmt die Krankenkasse die Kosten vollumfänglich – üblicherweise muss jedoch ein Eigenanteil von ca. 10 Euro pro Tag gezahlt werden. Im Grundsatz tragen entweder die Renten­versicherung oder die Kranken­versicherung die Kurkosten. Darüber hinaus bieten die Krankenkassen Wahl­tarife mit Extraleistungen und verschiedene Gesundheitskurse an – beispielsweise zu den Themen Entspannung, Ernährung, Bewegung oder Suchtmittelreduktion. Rentner, die ihren Leistungsrahmen erweitern möchten, können dies auch mit ergänzenden Versicherungen tun.

Alternative Behandlungen für Senioren

Auch für Senioren, die im Krankheitsfall vorwiegend Homöopathen oder Heilpraktiker konsultieren möchten, ist die Krankenversicherung mit alternativen Heilmethoden sehr geeignet. Neben Homöopathie gehören auch diverse Körpertherapie- und Entspannungsverfahren zu den angewandten Behandlungsmethoden. Die Erstattung der Kosten erfolgt durch Ärzte für Naturheilverfahren und Heilpraktiker.

Geeignete Zusatzversicherungen in der Rente

Ein zusätzlicher privater Versicherungsschutz ist dort sinnvoll, wo der bestehende Krankenversicherungsschutz den Ansprüchen nicht genügt. Je nach Gesundheitszustand des Patienten können bestimmte Leistungen über eine private Krankenzusatzversicherung ergänzt werden. Für Zusatzversicherungen gilt generell: Es besteht kein Höchsteintrittsalter.

Senioren entscheiden sich häufig für eine Zusatzversicherung, beispielsweise für Brillen oder Kurtagegeld, oder sie entscheiden sich für eine Zahnzusatzversicherung. Auch die private Pflegezusatzversicherung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da der Leistungsumfang der gesetzlichen Pflegeversicherung im Pflegefall oft nicht ausreicht. Da Rentner nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben keine Verdienstausfälle mehr absichern müssen, können sie zudem prüfen, ob bestehende Policen – wie etwa Krankentagegeld – kündbar sind.

Gut abgesichert im Ruhestand

Die gesetzliche Krankenversicherung bietet eine solide Absicherung im Alter. Mit einer klugen Planung und regelmäßigen Vergleichen können Sie Ihre Kosten optimieren und gleichzeitig von umfassenden Leistungen profitieren.

KKZ-Tipps zur Senkung Ihrer Krankenkassenkosten

  1. Wechseln Sie zu einer günstigeren Krankenkasse: Vergleichen Sie regelmäßig die Zusatzbeiträge verschiedener Kassen.
  2. Nutzen Sie Bonusprogramme: Viele Krankenkassen bieten Prämien oder Erstattungen für gesundheitsbewusstes Verhalten.
  3. Prüfen Sie Zuschüsse: Unter bestimmten Voraussetzungen können Rentner einen Zuschuss zu ihren Krankenversicherungsbeiträgen beantragen.

Weitere Tipps der Redaktion

Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf den Stand April 2025.