Krankenkassen für Angestellte: Die gesetzliche Krankenversicherung
Der Großteil der Leistungen, welche durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) abgedeckt werden, sind gesetzlich geregelt. Jedoch bieten viele Krankenkassen wichtige Leistungen nicht an und erheben zusätzlich einen monatlichen Beitrag, obwohl die Beiträge der gesetzlichen Kassen einheitlich geregelt sind. Diese und weitere Unterschiede werden Ihnen im folgenden Beitrag erläutert.
Für wen gilt die Versicherungspflicht?
Seit 2009 müssen sich alle Bürger gesetzlich oder privat krankenversichern. Arbeitnehmer und Angestellte, die jährlich weniger als 62.550 Euro (Stand 2020) brutto verdienen, werden automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Kinder und Ehepartner mit geringem Einkommen können kostenfrei in der Familienversicherung aufgenommen werden. Freiberufler, Selbständige, Beamte oder Studenten können zwischen einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse (PKV) wählen.
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Die Aufgaben der gesetzlichen Krankenkasse
Nach § 1 SGB V ist die gesetzliche Krankenkasse eine Solidargemeinschaft und hat die Aufgabe, „…die Gesundheit des Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder seinen Gesundheitszustand zu verbessern.“ Ebenfalls ist im Sozialgesetzbuch festgehalten, dass der Versicherte für seine Gesundheit mitverantwortlich ist.
Zu den Pflichten des gesetzlich Versicherten zählen:
- ein gesundheitsbewusster Lebensstil
- die zeitige Teilnahme an gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen und -Maßnahmen sowie
- eine aktive Beteiligung an der Genesung und Krankenbehandlung.
Leistungsunterschiede in der Pflichtversicherung
Das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen ist im fünften Buch des SGB gesetzlich verankert. Hierzu gehören notwendige Krankenhausleistungen, die Grundversorgung beim Zahnarzt sowie die Behandlung beim Haus- und Facharzt. Dadurch, dass Angestellte die Krankenkasse frei wählen können, setzen viele Kassen auf ein Extraspektrum an Leistungen, was ungefähr einen fünfprozentigen Unterschied an Leistungen bei den verschiedenen Versicherern ausmacht.
Die Extraleistungen können zum Beispiel Kostenerstattung für Vorsorgeleistungen oder die Übernahme der Behandlungskosten bei alternativen Behandlungsmethoden sein. Auch preislich gibt es Unterschiede bei den gesetzlichen Versicherern. Der gesetzlich festgeschriebene Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung liegt bei 14,6 Prozent für Arbeitnehmer. Hiervon sind mit 7,3 Prozent die eine Hälfte der Arbeitnehmerbeitrag und die andere Hälfte der Beitrag des Arbeitgebers. Seit 2015 wird bei den meisten gesetzlichen Krankenkassen ein Zusatzbeitrag eingefordert, der einkommensabhängig und bei jeder Kasse individuell ist.
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