Weltgesundheitstag 2025: Mittelkürzungen gefährden die Gesundheit von Millionen Geflüchteten

Anlässlich des Weltgesundheitstags am 7. April warnt die UNO-Flüchtlingshilfe vor den dramatischen Auswirkungen globaler Mittelkürzungen auf die Gesundheitsversorgung von fast 13 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen. Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen, darunter 6,3 Millionen Kinder, die dringend auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Die Kürzungen bedrohen nicht nur die Grundversorgung, sondern auch Fortschritte bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten und chronischen Leiden.

KKZ-Überblick

  • Betroffene: Rund 12,8 Millionen Geflüchtete, darunter 6,3 Millionen Kinder, könnten lebenswichtige Gesundheitsversorgung verlieren.
  • Hauptprobleme: Unterbrechung medizinischer Versorgung, steigende Krankheitsrisiken und unbehandelte chronische Erkrankungen.
  • Besonders betroffen: Länder wie Ägypten und Bangladesch mit überlasteten öffentlichen Gesundheitssystemen.
  • Krankheitsrisiken: Cholera, Malaria, Unterernährung und Rückschritte bei der HIV-Bekämpfung.
  • Forderung: Dringende Aufstockung der Mittel zur Sicherstellung grundlegender Gesundheitsdienste.

Auswirkungen der Mittelkürzungen

Die UNO-Flüchtlingshilfe weist darauf hin, dass 71 Prozent der weltweit Geflüchteten in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen leben. Dort sind öffentliche Gesundheitssysteme bereits stark belastet. Die Kürzungen führen zu Versorgungsunterbrechungen bei grundlegenden Dienstleistungen wie Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen, was die Verbreitung von Infektionskrankheiten wie Cholera oder Ruhr begünstigt.

Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, betont: „Wenn wir nicht schnell handeln, stehen Millionen Menschen vor einem Leben ohne grundlegende medizinische Versorgung. Krankheiten wie Cholera, Malaria und Unterernährung werden sich weiter ausbreiten und Menschenleben fordern.“

Besorgniserregende Lage in Ägypten

In Ägypten wurden infolge der Kürzungen alle medizinischen Behandlungen für Flüchtlinge – mit Ausnahme lebensrettender Notfälle – ausgesetzt. Mindestens 20.000 Menschen, darunter viele sudanesische Kriegsflüchtlinge, sind betroffen. Geplante Operationen und Therapien für schwere Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck können nicht mehr durchgeführt werden.

Bangladesch: Rohingya-Flüchtlinge in Gefahr

In Bangladesch sind etwa eine Million Rohingya-Flüchtlinge von drastischen Einschnitten betroffen:

  • Schwangerschaftsvorsorge: Über 40.000 schwangere Frauen könnten den Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen verlieren; 5.000 Frauen droht eine unsichere Geburt.
  • Unterernährung: 19.000 akut unterernährte Kinder benötigen lebensrettende Behandlungen.
  • Psychische Gesundheit: Die psychologische Betreuung für rund 200.000 Menschen steht auf dem Spiel.
  • Schwerkranke Patienten: Mehr als 10.000 Flüchtlinge könnten ohne Zugang zu höherer medizinischer Versorgung bleiben.

Forderung nach internationaler Unterstützung

Die UNO-Flüchtlingshilfe appelliert an Regierungen und internationale Organisationen, dringend zusätzliche Mittel bereitzustellen, um die Gesundheitsversorgung sicherzustellen und eine humanitäre Katastrophe abzuwenden. Neben finanzieller Unterstützung werden auch langfristige Strategien gefordert, um die Gesundheitssysteme in den Aufnahmeländern zu stärken.

Bedeutung des Weltgesundheitstags

Der diesjährige Weltgesundheitstag steht unter dem Zeichen globaler Solidarität und erinnert daran, dass Gesundheit ein Grundrecht ist – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status. Die aktuelle Situation zeigt jedoch deutlich, wie fragil dieses Recht für Millionen Geflüchtete ist.

Die UNO-Flüchtlingshilfe ruft dazu auf, durch Spenden und politische Unterstützung einen Beitrag zur Sicherung der Gesundheitsversorgung für die Betroffenen zu leisten.