Praxen machen immer mehr Umsatz mit Privatpatienten
Die finanzielle Bedeutung privatversicherter Patientinnen und Patienten für die ambulante medizinische Versorgung in Deutschland wächst stetig. Obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung vergleichsweise gering ist, tragen sie überproportional zur Finanzierung der Arztpraxen bei und sichern damit die Qualität und Innovationskraft des Gesundheitssystems.
KKZ-Überblick
- Privatversicherte machen 10,4 % der Bevölkerung aus, finanzieren aber 21,4 % der ambulanten ärztlichen Versorgung.
- Im Jahr 2023 stieg der Mehrumsatz mit Privatpatienten auf 14,46 Milliarden Euro – ein Plus von 1,8 Milliarden Euro bzw. 14,2 % gegenüber dem Vorjahr.
- Jede Arztpraxis erhält durchschnittlich über 73.000 Euro zusätzlich pro Jahr durch Privatversicherte.
- Bei Zahnärzten liegt der PKV-Anteil bei 22,6 %, bei Arzneimitteln bei 13,1 %.
- Die höheren Umsätze resultieren aus höheren Honoraren und weniger Regulierungsauflagen im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung.
Entwicklung und Hintergründe
Der Mehrumsatz durch Privatversicherte ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen und liegt nun bei 14,46 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 1,8 Milliarden Euro oder 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders auffällig ist, dass der Finanzierungsanteil der Privatversicherten in einzelnen Bereichen noch höher liegt: Bei Zahnärzten beträgt er 22,6 Prozent, bei Arzneimitteln 13,1 Prozent.
Durchschnittlich erhält jede Arztpraxis in Deutschland mehr als 73.000 Euro zusätzlich pro Jahr durch Privatpatienten. Diese Einnahmen ermöglichen eine bessere personelle und technische Ausstattung der Praxen, wovon letztlich alle Patienten profitieren.
Gründe für den Mehrumsatz
Die Mehrumsätze entstehen vor allem, weil Privatpatienten meist höhere Honorare zahlen als die gesetzliche Krankenversicherung für die gleiche Leistung. Zudem gibt es für Privatversicherte weniger Regulierungen und Budgetbeschränkungen, was den Praxen zusätzliche finanzielle Spielräume verschafft.
Bedeutung für das Gesundheitssystem
Der steigende Anteil der Privatversicherten am Praxisumsatz unterstreicht ihre Rolle als wichtige Finanzierungsstütze im deutschen Gesundheitssystem. Die zusätzlichen Einnahmen tragen dazu bei, die Qualität der medizinischen Versorgung zu sichern und Innovationen in den Praxen zu ermöglichen. Damit profitieren nicht nur Privatpatienten, sondern auch die Gesamtheit der Patienten von einer besseren Ausstattung und Versorgungssituation.