Nasenpolypen: Symptome ernst nehmen und behandeln

Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) ist eine oft übersehene, aber weit verbreitete Atemwegserkrankung, die das Leben vieler Menschen erheblich beeinträchtigen kann. Am Welt-Nasenpolypentag wird auf die Bedeutung einer frühen Diagnose und modernen Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht, denn viele Betroffene leiden jahrelang unter unspezifischen Beschwerden, bevor die richtige Ursache erkannt wird.

KKZ-Überblick

  • CRSwNP ist eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen und Nasenschleimhaut, die zu gutartigen Wucherungen (Nasenpolypen) führt.
  • Symptome: Ständig verstopfte Nase, erschwerte Atmung, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Gesichtsdruck, Kopfschmerzen.
  • In Deutschland sind schätzungsweise über 456.000 Menschen betroffen, weltweit etwa 2-4 % der Bevölkerung.
  • Die Erkrankung tritt vor allem bei Erwachsenen, insbesondere bei Männern und älteren Menschen, auf.
  • Nasenpolypen sind nicht heilbar, können aber effektiv behandelt und kontrolliert werden.

Was ist CRSwNP und wie erkennt man sie?

CRSwNP ist eine langanhaltende Entzündung der Nasennebenhöhlen, die zur Bildung von gutartigen Polypen in der Nasenschleimhaut führt. Typisch ist eine spezielle Typ-2-Entzündung. Häufig beginnt die Erkrankung mit einer scheinbar harmlosen, langwierigen Erkältung, die nicht abklingt. Anders als eine akute Sinusitis, die meist nach ein bis zwei Wochen abheilt, halten die Beschwerden bei CRSwNP länger als zwölf Wochen an und sind oft besonders ausgeprägt.

Typische Symptome sind:

  • Ständig verstopfte Nase
  • Reduzierte oder fehlende Geruchswahrnehmung
  • Nasenausfluss
  • Gesichtsschmerzen oder -druck
  • Kopfschmerzen

Die Lebensqualität ist häufig stark eingeschränkt, da selbst der Genuss von Essen und die Wahrnehmung der Umwelt beeinträchtigt sind. Viele Betroffene suchen jahrelang nach einer Erklärung und optimalen Therapie.

Ursachen, Häufigkeit und Begleiterkrankungen

Die genauen Ursachen von Nasenpolypen sind nicht vollständig geklärt. Es wird von einem Zusammenspiel genetischer und umweltbedingter Faktoren ausgegangen. In Deutschland sind schätzungsweise mehr als 456.000 Menschen betroffen, weltweit etwa 10 bis 20 Millionen. Männer und ältere Erwachsene sind besonders häufig betroffen. Bis zu 71 % der Betroffenen leiden zusätzlich an Asthma.

Behandlungsmöglichkeiten und moderne Therapien

Nasenpolypen sind zwar nicht heilbar, aber die Beschwerden lassen sich heute deutlich besser kontrollieren als früher. Die Behandlung erfolgt meist stufenweise:

  • Kortison-Nasensprays: Standardtherapie zur Reduktion der Entzündung und Polypengröße.
  • Chirurgische Eingriffe: Bei schweren Fällen oder wenn Medikamente nicht ausreichen, werden die Polypen operativ entfernt.
  • Biologika: Moderne, gezielt wirkende Medikamente für schwere Verläufe, die direkt die Entzündungsprozesse hemmen.

Trotz Operationen treten bei 21-59 % der Patienten erneut Polypen auf (Rezidiv).

Unterstützung und Informationen

Betroffene sollten ihre Symptome ernst nehmen und frühzeitig das Gespräch mit dem Arzt suchen. Eine fundierte Information hilft, die Erkrankung besser zu verstehen und gemeinsam die optimale Therapie zu finden. Die Website www.nasenpolypencheck.de bietet umfangreiche Materialien, Erklärvideos, Checklisten für Arztbesuche und einen Ärztefinder, um den Weg zur Diagnose und Behandlung zu erleichtern.

Nasenpolypen sind eine ernstzunehmende, aber behandelbare Erkrankung. Wer länger als zwölf Wochen an einer verstopften Nase, Geruchsverlust oder Gesichtsschmerzen leidet, sollte ärztlichen Rat suchen. Mit modernen Therapien lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern – entscheidend ist eine frühzeitige und gezielte Behandlung.