Europäische Impfwoche 2025: Aufruf zu lückenlosem Impfschutz in jedem Alter

Die Europäische Impfwoche der WHO vom 27. April bis 3. Mai 2025 steht im Zeichen eines flächendeckenden Impfschutzes für alle Altersgruppen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen und Immunisierungen in der Bevölkerung zu stärken und Ausbrüche vermeidbarer Krankheiten zu verhindern. Die WHO betont, dass niemand bei den Bemühungen um Gesundheitsschutz durch Impfmaßnahmen zurückgelassen werden darf.

KKZ-Überblick

  • Impfungen retten jährlich Millionen Leben und verhindern Krankheiten sowie Behinderungen.
  • Grundimmunisierungen im Kindesalter schützen vor schweren Infektionen wie RSV und Meningokokken.
  • Impfquoten in Deutschland sind in allen Altersgruppen zu niedrig, besonders bei Erwachsenen ab 60 und Schwangeren.
  • STIKO empfiehlt Immunisierung gegen RSV für alle Neugeborenen und Säuglinge seit Juni 2024.
  • Ziel der WHO: 75 % Impfquote bei Menschen ab 60 Jahren – aktuell nur 38 % erreicht.

Impfstatus: Lücken in allen Altersgruppen

Obwohl die Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland vergleichsweise hoch sind, werden Impfserien häufig nicht vollständig oder zu spät abgeschlossen. Besonders bei Poliomyelitis zeigt sich, dass über eine halbe Million Kinder pro Geburtsjahrgang zum ersten Geburtstag noch keinen vollständigen Impfschutz aufweisen. Auch im Alter von zwei Jahren sind noch mehr als 180.000 Kinder pro Jahrgang unzureichend gegen Polio geschützt. RSV-Infektionen sind weiterhin der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen von Säuglingen. Da sich nahezu jedes Kind in den ersten beiden Lebensjahren mit RSV ansteckt, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit Juni 2024 eine Immunisierung mit einem monoklonalen Antikörper gegen RSV für alle Neugeborenen und Säuglinge in ihrer ersten RSV-Saison.

Erwachsene und Schwangere: Impfquoten deutlich zu niedrig

Vor allem bei Erwachsenen ab 60 Jahren und Schwangeren bleibt die Impfquote unzureichend. Die STIKO empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für alle ab 60 Jahren sowie für Menschen mit chronischen Erkrankungen ab 6 Monaten, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und Berufsgruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko. Die WHO und die Europäische Kommission streben eine Impfquote von 75 % in der Altersgruppe 60+ an. In der Saison 2023/2024 lag die Quote jedoch nur bei 38 %. Bei Menschen mit Vorerkrankungen betrug sie lediglich 31 % und bei Schwangeren ließ sich nur jede fünfte Frau gegen Influenza impfen.

Bedeutung der Impfwoche und Präventionsmaßnahmen

Die Europäische Impfwoche macht deutlich, wie wichtig ein umfassender Impfschutz in allen Altersgruppen ist, um Ausbrüche und schwere Folgen vermeidbarer Erkrankungen zu verhindern. Neben Impfungen helfen auch Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, das Reinigen und Desinfizieren von Oberflächen sowie das Meiden von Kontakt zu akut Erkrankten, insbesondere für Risikogruppen wie Schwangere, Säuglinge, ältere und immungeschwächte Menschen.

Empfehlungen für die Bevölkerung

  • Regelmäßige Überprüfung des Impfstatus bei Arztbesuchen, besonders für Schwangere, Eltern mit Kindern und Menschen ab 60.
  • Wahrnehmung von Auffrischungsimpfungen und Einhaltung empfohlener Impfserien.
  • Information und Beratung beim Hausarzt oder der Hausärztin zu aktuellen Impfempfehlungen.
  • Beachtung von Hygieneregeln zum zusätzlichen Schutz vor Infektionen.

Die Europäische Impfwoche 2025 ruft dazu auf, Impflücken zu schließen und gemeinsam Verantwortung für den Schutz der eigenen Gesundheit und der Gemeinschaft zu übernehmen. Nur durch konsequente Impfungen in allen Altersgruppen lassen sich schwere Erkrankungen und deren Folgen nachhaltig verhindern.